Nach Workshops im höchsten und hohen Norden Deutschlands – Sankt Peter-Ording, Rügen und Helgoland – zieht es uns dieses Mal in den Süden, an den Bodensee, genauer gesagt nach Friedrichshafen.
Wir – Veranstalter und Teilnehmer gleichermaßen – sind flexibel und haben am Vorabend kurz entschlossen den Wetter-Apps auf dem diversen Smartphones folgend festgelegt, dass wir heute mit dem Schiff nach Meersburg fahren und von dort weiter zur Blumeninsel Mainau.
TAG 2 – Die Mainau
Nach einem sehr guten Frühstück in der City Krone gehen wir zum Anleger, von wo einer der Bodensee-Dampfer nach Meersburg und dann gleich zur Mainau weiterfährt. Gleich zur Mainau? Ohne Umsteigen in Meersburg? Genau so geht es, erfahren wir. Wie gesagt: Wir sind flexibel, werfen unseren Plan um und fahren gleich zur Mainau.
Die Wettervorhersage bewahrheitet sich. Es ist schön, aber windig und auf dem Oberdeck des Dampfers fast ein bisschen frisch.

Unsere gute Laune leidet nicht darunter und alle schauen auf die vorbeiziehenden Orte am Ufer des „schwäbischen Meeres“. (Als ich klein war, lang ist’s her, hieß es, dass man auf der Fläche des Bodensees alle Menschen der Welt unterbringen könne. Ob es damals gestimmt hat? Heute bestimmt nicht mehr, es sind seitdem rund 4,5 Milliarden Menschen dazu gekommen!)
Bei der Ankunft auf der Mainau ist erst so richtig zu sehen, wie viele Menschen es an einem ganz normalen Dienstag auf die Blumeninsel zieht … zu Recht, wie die nächsten Stunden zeigen werden.
Wie schon einmal erwähnt: Wir sind kein Kindergartenausflug. Also legen wir fest, wann wir zurückfahren wollen und wo wir uns vor der Rückfahrt treffen wollen. Besser gesagt: wo wir uns treffen müssen, denn wir sind als Gruppe unterwegs, haben beim Kauf der kombinierten Fahr-/Eintrittskarten Geld gespart, müssen daher aber auch als Gruppe aufs Schiff. Wer zu spät kommt, muss eben schwimmen …
Dann gehen wir los, die Gruppe teilt sich in Grüppchen auf … nur um sich hier und da und dort wieder über den Weg zu laufen.



Die Mainau ist, für uns begünstigt durch angenehmes d-pixx foto Wetter, eine Pracht für alle, die Blumen, Blüten, Bäume … einfach Pflanzen jeder Art lieben und fotografieren möchten. Gefühlt 95 % aller Bilder entstehen mit Smartphones und wir mit Fotorucksäcken, Stativen, großen Kameras und diversen Objektiven sind die Ausnahme, die mitunter von anderen Besuchern vedutzt beobachtet werden.

Aber auch, wer einfach mal ein paar Stunden die Seele baumeln lassen und in Ruhe Natur genießen möchte, ist hier richtig. Natürlich ist sehr vieles auf der Mainau nicht so richtig wirklich Natur, weil es geplant und angelegt ist und von rund 60 Mitarbeitern gepflegt wird … aber Sie wissen, was ich meine.

Langbrennweitige Makroobjektive sind auf der Mainau sehr empfehlenswert, aber auch lange Zooms mit guter Naheinstellgrenze wie mein Olympus Zuiko M. Digital 4/12-100 mm (mit dem ich schon einen ganzen Urlaub am Gardasee fotografisch begleitet habe) machen sich gut.

Auch im Schmetterlingshaus ist ein Zoom eine gute Sache. Da sich viele Besucher durch die engen Gänge bewegen, hat man nicht immer die Gelegenheit, den passenden Standort für eine Aufnahme mit einer Festbrennweite zu finden.

Die Schmetterlinge und ihre Vielfalt sind großartig … weniger großartig ist die Kooperationsbereitschaft der bunten Leichtgewichte. Statt ihr Flügel schön ausgebreitet zu präsentieren, klappen sie sie zusammen und lassen sich nur im Profil fotografieren. Aber auch da machen sie noch eine gute Figur.
Tag 2 – Meersburg
Die Drohung mit dem „Zurückschwimmenmüssen“ scheint gewirkt zu haben. Alle sind pünktlich wieder am Anleger und wir setzen mit einem kleineren Schiff über nach Meersburg.

Einige Mitglieder der Gruppe ziehen die vorzeitige Rückfahrt nach Friedrichshafen einem Bummel durch den (Achtung: abgedroschene Phrase) malerischen kleinen Ort vor.
Die anderen machen uns auf den Weg, erkunden die „Unterstadt“ und machen uns dann an den Aufstieg in die „Oberstadt“, wo der Marktplatz, der Garten des Neuen Schlosses und die Burg Meersburg (die älteste bewohnte Burg Deutschlands), wo Annette von Droste-Hülshoff residierte, warten.

Wir haben uns zu einem Quintett zusammengefunden und lassen die erwähnten Ziele erst einmal warten. Ein kleiner Laden mit Café, wahlweise ein kleines Café mit Laden, lässt uns einfach nicht vorbei und wir genießen die schöne 4-K-Mischung: Kunst, Krempel, Kaffee und Kuchen.

Auf dem weiteren Weg nach oben kommen wir an kleinen Geschäften vorbei, die alles bieten, was man als Tourist nicht braucht, aber trotzdem gerne kauft, genießen dann den Blick von oben auf die „Unterstadt“ und den See …


…und machen uns dann auf den Weg zur Bushaltestelle, von wo aus wir gemeinsam die Rückreise antreten. Sie zieht sich am Ende etwas, denn der eingangs erwähnte Brückenneubau zwingt den Fahrer zu Umwegen.
Tag 2 – Available Light in Friedrichshafen
Am frühen Abend gemeinsames Abendessen im Café am Rathaus. Am späteren Abend dann: Available Light Fotografie, die schleichend in die Nachtfotografie übergeht.
Die Zahl der passenden Motive ist, sagen wir: überschaubar.





Kein Wunder, wenn die Bilder, die in diesen Stunden entstehen, sich sehr ähneln. Das sehen wir erst am nächsten Abend, denn heute sind wir nach Mainau, Meersburg und Seeufer in Friedrichshafen doch ein bisschen müde. Noch kurz im Tagungsraum zusammensitzen, etwas trinken und ab ins Bett.
Fortsetzung folgt morgen
Text (c) Herbert Kaspar
Aufmacherbild (c) Herbert Kaspar
Der Beitrag Workshop am Bodensee – Ein Rückblick [2] erschien zuerst auf d-pixx.