Mit der Fujifilm X-HF1 kommt eine sehr kompakte Kamera auf den Markt – und ein (nicht ganz) neues Aufnahme-Feeling.
Das HF im Namen steht für Half Format, und der Rufname der kleinen Kamera ist Fujifilm X Half – also Halbformat.
Nanu? Geht man vom Kleinbildformat 24×36 mm aus, ist APS-C mit 23,5 x 13,6 mm das eigentliche Halbformat. Die neue X-HF1 hat einen 1“-Sensor, der 13,3 x 8,8 mm groß ist … also kleiner als die Hälfte des Vollformats, aber größer als die Hälfte von APS-C. Das Seitenverhältnis ist, wie bei MFT, 4:3.
Die Einordnung als Halbformat-Kamera ist aber eher historisch zu sehen. Schon früher gab es Halbformatkameras. Sie wurden mit Kleinbildfilm geladen, aber die Bilder wurden im Hochformat aufgezeichnet, das etwas kleiner war als die Hälfte von 36 x 24 mm (damals nannte man die längere Seite zuerst).
Entsprechend ist der 1“-Sensor der X-HF1 vertikal eingebaut und die Bilder entsprechen denen, die viele mit ihren Smartphones aufnehmen, weil sie möglicherweise nicht wissen, dass man ein Smartphone auch um 90° drehen kann.
Beim Sensor handelt es sich um einen CMOS-Sensor in BSI-Ausführung mit einer Auflösung von 17,74 MPix (max. 3648 x 4864 Pixel), für den Empfindlichkeiten von ISO 200 – 12.800 eingestellt werden können.
Das Bild wird von einem Objektiv mit echter Brennweite 10,8 mm bzw. 32 mm [@KB] eingefangen, die Lichtstärke liegt bei 1:2,8.
Die Scharfstellung erfolgt per TTL-Kontrast-AF.
Für die Belichtungsteuerung stehen Programm-, Zeit- und Blendenautomatik sowie der Manuell-Modus zur Verfügung.
Der mechanische Zentralverschluss bietet Zeiten von 1/2000 Sek. bis 30 Sek. (P, A) und 1/2000 Sek. bis 30 Min. (S, M).
Gefilmt werden kann bis maximal Full HD, 24p bzw. 48p im High Speed Modus.
Mehr als über diese nüchternen technischen Daten wird die Fujifilm X Half über den Fun-Faktor definiert.
Die Kameras bietet 13 der bekannten Filmsimulationen, die die Anmutung analoger Filme ins digitale Bild bringen.
Dazu kommen acht Filter aus der Instax-Serie und drei ganz neue Filter. „Lichtleck“, „Lichthof“ und „Abgelaufener Film“ imitieren Fehler, die zu analogen Zeiten durch aus passieren konnten.
Apropos „analoge Zeiten“. Im Filmkamera-Modus wählt man eine Filmsimulation und die Anzahl der Aufnahmen. Nach jeder Aufnahme simuliert man das Spannen des Verschlusses mit dem „Transporthebel“ für das nächste Foto. Wie bei einem Analogfilm lassen sich die Bilder erst betrachten, wenn alle Aufnahmen abgeschlossen und in der X half App entwickelt worden sind.
In der App ist auch möglich, Bilder zu bearbeiten und zu teilen.
Der Transporthebel hat noch eine zweite Funktion. Mit seiner Hilfe kann man zwei Bilder zu einem Diptychon (Doppelbild) zusammenfügen, das dann ein Seitenverhältnis von 3:2 aufweist.
Das alles steckt einer sehr kompakten taschentauglichen Kamera (ca. 106 x 65 x 46 mm, 190 g).
Das Gehäuse erinnert an eine Mini-Messsucherkamera à la Leica M. Es wird in drei Farben (Schwarz, Schwarz/Silber, Anthrazit) angeboten.
Sehr lobenswert: Zusätzlich zum vertikal ausgerichteten Touchscreen-Monitor (2,4“, 0,92 Mio. RGB-Dots) gibt es einen optischen Sucher, der ca. 90% des Bildes zeigt.
Außerdem gibt es einen sehr schmalen Monitor auf der Rückwand, à la Filmmerkfenster analoger Kameras und hier wird z. B. auch die aktive Filmsimulation wie ein eingelegter Film angezeigt,
Verfügbarkeit
ab Juni 2025
Preis
799,- € (fotokoch.de / KW 21*)
Beitragsbild: Mary-Ann Weber
*Hinweis: Der Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn Sie bei unserem Partner einen Kauf tätigen erhalten wir eine kleine Summe, die dem Betrieb der Homepage zugutekommt.